人間の本質 2

なぜ世界はこのように人間に対して三重の方法で現れるのだろうか? 一つの単純な観察がこのことについて教えてくれる。「私は花々が咲き誇る草原を歩く。花々は私の目を通してその色彩を私に伝えてくる。これは所与として私が受け取る事実だ。私はその華やかな色彩を楽しむ。これによってこの事実は私個人の要件となる。私は自身の感情を通して花々と自分の存在を結び付ける。一年後に再びその草原を歩く。そこには、同種ではあるが去年あったそれとは違う花々がある。それを見た私に新たな喜びが生じる。去年の喜びも思い出として浮かび上がってくるだろう。その思い出は私の中にあるが、去年私に喜びをもたらした対象はもはや存在しない。しかし私が今見ている花々は去年見たそれらと同じ種類のものだ。同じ法則に従って生長している。もし私がこの花の種類と法則性について理解しているならば、それらを去年の花々にも、今年の花々にも見出すだろう。そして私は次のように考えるであろう。去年の花々はもう存在しない。私の喜びは私の記憶の中だけに留まっている。その喜びの感情は私という存在に結び付いているだけだ。しかし去年私が花々に見出し、今年も再び見出したものは、その花々が生み成される限り在り続けるだろう。それは私に対して明らかにされたものではあるが、私の喜びの感情と違って私に依存してはいない。私の喜びの感情は私の中にある。法則性、花々の本質は私の外側である世界の中にある。」

このように人間は絶えず三重の方法で世界の事物と関わり合っている。さしあたってこの事実に何ら先入観を持たずに、露呈されたことをそのまま解釈してみよう。明らかになったことは「人間はその本質に三つの側面を持っている」ということだ。この三つの側面を、現段階では「身体(Leib)」「精神(Seele)」「霊性(Geist)」という三つの言葉で示唆しよう。この三つの言葉に何らかの先入観や仮説を関連付けてしまう人は、以下の説明について誤解せざるを得ないだろう。「身体」とは、人間の周囲にある事物がそれによって自らを開示するところのもの、上述の例で言えば草原の花々それ自体のことである。「精神」とは、それを通して人間が自分の存在と事物を結び付け、事物に対して気に入る、気に入らない、快、不快、喜び、苦しみなどを感じるところのもの、と言えるだろう。「霊性」とは、ゲーテの表現に倣うならば「いわば神的な態度」で事物を観察するときに明らかになるところのもの、と考えられる。この意味で人間は、身体・精神・霊性から成り立っている。


Warum erscheint dem Menschen die Welt in dieser dreifachen Art ? Eine einfache Betrachtung kann das lehren: Ich gehe über eine mit Blumen bewachsene Wiese. Die Blumen künden mir ihre Farben durch mein Auge. Das ist die Tatsache, die ich als gegeben hinnehme. – Ich freue mich über die Farbenpracht. Dadurch mache ich die Tatsache zu meiner eigenen Angelegenheit. Ich verbinde durch meine Gefühle die Blumen mit meinem eigenen Dasein. Nach einem Jahre gehe ich wieder über dieselbe Wiese. Andere Blumen sind da. Neue Freude erwächst mir aus ihnen. Meine Freude vom Vorjahre wird als Erinnerung auftauchen. Sie ist in mir; der Gegenstand, der sie angefacht hat, ist vergangen. Aber die Blumen, die ich jetzt sehe, sind von derselben Art wie die vorjährigen; sie sind nach denselben Gesetzen gewachsen wie jene. Habe ich mich über diese Art, über diese Gesetze aufgeklärt, so finde ich sie in den diesjährigen Blumen so wieder, wie ich sie in den vorjährigen erkannt habe. Und ich werde vielleicht also nachsinnen: Die Blumen des Vorjahres sind vergangen; meine Freude an ihnen ist nur in meiner Erinnerung geblieben. Sie ist nur mit meinem Dasein verknüpft. Das aber, was ich im vorigen Jahre an den Blumen erkannt habe und dies Jahr wieder erkenne, das wird bleiben, so lange solche Blumen wachsen. Das ist etwas, was sich mir geoffenbart hat, was aber von meinem Dasein nicht in gleicher Art abhängig ist wie meine Freude. Meine Gefühle der Freude bleiben in mir; die Gesetze, das Wesen der Blumen bleiben außerhalb meiner in der Welt.

So verbindet sich der Mensch immerwährend in dieser dreifachen Art mit den Dingen der Welt. Man lege zunächst nichts in diese Tatsache hinein, sondern fasse sie auf, wie sie sich darbietet. Es ergibt sich aus ihr, daß der Mensch drei Seiten in seinem Wesen hat. Dies und nichts anderes soll hier vorläufig mit den drei Worten Leib, Seele und Geist angedeutet werden. Wer irgendwelche vorgefaßten Meinungen oder gar Hypothesen mit diesen drei Worten verbindet, wird die folgenden Auseinandersetzungen notwendig mißverstehen müssen. Mit Leib ist hier dasjenige gemeint, wodurch sich dem Menschen die Dinge seiner Umwelt offenbaren, wie in obigem Beispiele die Blumen der Wiese. Mit dem Worte Seele soll auf das gedeutet werden, wodurch er die Dinge mit seinem eigenen Dasein verbindet, wodurch er Gefallen und Mißfallen, Lust und Unlust, Freude und Schmerz an ihnen empfindet. Als Geist ist das gemeint, was in ihm offenbar wird, wenn er, nach Goethes Ausdruck, die Dinge als «gleichsam göttliches Wesen» ansieht. – In diesem Sinne besteht der Mensch aus Leib, Seele und Geist.